Gedenkfeier für die Opfer von Surberg

Am 3. Mai 1945 wurden an einem Waldrand nahe bei Surberg 61 meist jüdische KZ-Häftlinge von den Männern
der begleitenden SS-Wachmannschaft erschossen - wenige Stunden vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen. Die Häftlinge hatten einen langen Leidensweg durch Konzentrationslager wie Auschwitz, Buchenwald und Flossenbürg hinter sich. Noch in den letzten Kriegstagen waren sie auf diesen „Todesmarsch“ geschickt worden. Seit 1985 initiiert die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten jeweils Anfang Mai die Gedenkfeier in Surberg.
Die Erinnerung an das Geschehen vor 79 Jahren ehrt die damaligen Opfer von Krieg, Nationalismus und Rassismus und mahnt zum ungeteilten Schutz der Würde und Gleichheit aller Menschen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe Geschlecht oder Glauben. Diese Mahnung bleibt aktuell angesichts der weltweiten Kriege, der Schutz suchenden Flüchtlinge und der extrem rechten Hetze in unserem Land.
Sonntag, 5. Mai 2024, 13 Uhr
KZ-Gedenkstätte Surtal
Ansprache: Dr. Annette Eberle
Seit vielen Jahren beschäftigt sich die Professorin an der Kath. Stiftungshochschule München u.a. mit der "Erb-Gesundheitspolitik" und den Morden an Menschen mit Behinderung im Nationalsozialismus. Diese lange Zeit "vergessenen" Opfer des Nationalsozialismus stehen im Mittelpunkt der Absprache von Annette Eberle.
Ergänzend dazu berichtet Helene Leitner über ihre Initiative für einen "Stolperstein" zum Gedenken an ihre 1940 ermordete Großmutter Therese Mühlberger aus Reit i. Winkl.
Grußwort: Andreas Hunglinger, stv. Vorsitzender Kreisjugendring Traunstein
Musikalische Umrahmung: Jakob Josef Wurm und Josef Poller, Trompete
Lesung: Kristin Schirmer, Trostberg